Ein schwieriges Erbe - modernes Mittelalter, Nazis und die SED

Wir beginnen unsere Tour, wo wir mit Teil I aufgehört haben an der Badewitzbrücke in Kleinmachnow. Der Weg führt nördlich am See entlang und an einem Picknickplatz machen wir einen Abstecher den Hang des Seebergs hinauf zur Neuen Hakeburg. Erbaut wurde die Hakeburg vom Architekten Bodo Ebhardt - langjähriger Präsident der Deutschen Burgenvereinigung und Freund des Kaiser Wilhelm II. - für Dietloff von Hake, den Cousin des Gutsherren auf der alten Hakeburg. Das „Neue“ erhielt sie zur Unterscheidung vom alten Familiensitz im Ortskern auf der anderen Seite des Sees. Die Hakes waren ein altes märkisches Adelsgeschlecht, ihr bekanntestes Mitglied war sicherlich Hans Christoph Friedrich von Hake, Langer Kerl des Soldatenkönigs, später Preußischer General und Berliner Stadtkommandant von 1749 bis zu seinem Tod 1754 unter Friedrich dem Großen, der den Hackeschen Markt als Zeichen seiner Anerkennung nach Hake benennen ließ.

Die Neue Hakeburg wurde von Ebhardt 1906–1908 als Imitat einer mittelalterlichen Trutzburg errichtet, allerdings mit modernem Innenleben. Dietloff von Hake war schnell mit dem Unterhalt des Wohnsitzes finanziell überfordert und verpachtete 1918 die Hakeburg an den Teltower Fabrikanten Pfannenstiel; 1936 dann verkaufte er die Burg inklusive Gelände von 44 Hektar an die Reichspost. Ab 1938 war hier der Wohnsitz des Reichspostministers Wilhelm Ohnesorge. Auf dem weitläufigen Gelände entstand nach 1939 die Reichspostforschungsanstalt, bestehend aus verschiedenen mehrgeschossigen Institutsgebäuden, einem Techniktrakt mit Heizhaus und drei Wohnhäusern. Der Kriegsausbruch 1939 verzögerte die Fertigstellung der Forschungsanstalt allerdings bis 1943, vorübergehend wurden auf der Baustelle Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen und Fremdarbeiter beschäftigt. Als schließlich Forscher und Wissenschaftler einzogen, übernahm die SS die Bewachung, die Zufahrten vom Zehlendorfer Damm und der Straße Am Hochwald blieben für Unbefugte unpassierbar.

 

Bis zu 900 Wissenschaftler und Techniker der Reichspost arbeiteten auf dem Seeberg. Sie entwickelten ferngesteuerte Panzer- und Raketensteuerungen und entschlüsselten Geheimcodes des gegnerischen Funkverkehrs - High-Tech-Forschung, die die weltweit modernste Funk-Fernsehtechnik mit anderen Technologien wie der Raketenforschung verknüpfte. Aber auch im Bereich der Kernphysik engagierte man sich. Hier arbeitete die Reichspost vor allem mit Manfred von Ardenne, dessen Vater ein Kriegskamerad Ohnesorges aus dem 1.WK  war, zusammen. Ohnesorge war einer der treibenden Köpfe beim sogenannten „Uranprojekt“, der Entwicklung einer deutschen Atombombe.

 

Am 2. Dezember 1943 geriet das Gelände der Hakeburg unter Beschuss britischer Bomber. Bei dem  Angriff wurde eine britische Lancaster abgeschossen. Mit an Bord befand sich auch der norwegische Schriftsteller Nordahl Grieg, der als Kriegsberichterstatter der Royal Air Force aus Deutschland berichtete. Seit 2003 erinnert ein Gedenkstein am Ufer des Sees an ihn.

Nach dem Krieg, den Hakeburg und Forschungsanstalt ohne nennenswerte Schäden überstanden hatten, beanspruchte die Gemeinde Kleinmachnow das Areal für sich. Die Absicht, ein Spielcasino auf dem Seeberg einzurichten, ließ sich aber nicht verwirklichen und im Juni 1946 übereigneten die Sowjets das Gelände der SED. Am 10. Januar 1948 wurde auf dem Gelände der Forschungsanstalt die SED-Parteihochschule „Karl Marx“ eingeweiht. Bis 1954 durchlief die politische Elite der DDR die SED-Kaderschmiede Seeberg, spätere Nutzer waren die Zentrale Kreisparteischule und die Sonderschule des ZK der SED „Karl Liebknecht“. In der Hakeburg selbst residierte ab 1962 der „Joliot-Curie-Klub“, der lokale „Klub der Intelligenz“ des Kulturbundes der DDR.  Ab 1967 diente die Burg dann schließlich als Gästehaus der SED. Nach der Wende wurde die Hakeburg 1995 an die Deutsche Telekom als Rechtsnachfolgerin der Reichspost rückübertragen, die das historisch belastete Ensemble aus dem „Dritten Reich“ umgehend abreißen lassen wollte, durch den Denkmalschutz aber rechtzeitig daran gehindert werden konnte. Gegen massive Umbaupläne der Telekom wehrte sich die Gemeinde erfolgreich. 2005 erwarb die Berlin Brandenburg International School, eine elitäre Privatschule mit hohem Schulgeld und Eleven der weltweiten Business und Diplomaten Community, die Bauten der Forschungsanstalt. Daneben findet sich dort eine kommunale Grundschule und eine Freie Waldorfschule. Die Hakeburg selbst sollte als Hotelbetrieb fortbestehen – bisher ließ sich allerdings kein Betreiber mit einem seriösen Businessplan finden und auch die Verwertung als Luxusimmobilie mit 16 Eigentumswohnungen wurde bisher nicht realisiert.

 

Zu Besuchers Glück – auf dem äußeren Areal der Burg kann man sich frei bewegen und man staunt, was Ebhardt und von Hake in einer Zeit, da bereits ganz andere architektonische Ansätze vorhanden waren, auf dem Seeberg erbaut haben. Hoffen wir, dass der Burg ein würdiges Weiterleben vergönnt sein wird.

Ein Aufsehen erregendes Gebäude

Zurück unten am See passieren wir den Nordahl Grieg-Gedenkstein und erreichen kurz darauf den ehemaligen Eiskeller der Hakeburg, heute ein „Refugium“ für Fledermäuse. Hier müssen wir den See kurz verlassen; Privatgelände und Schleusenbereich erzwingen einen Schlenker durch das Wohngebiet „Am Hochwald“. Am Stahnsdorfer Damm nach links und schon stehen wir vor der imposanten Anlage der Schleuse Kleinmachnow.

 

Erbaut wurde sie zwischen 1901-1906. Kaiser Wilhelm II, mit Familie und kaiserlicher Jacht „Alexandria“, war der erste „Nutzer“ der Anlage am Tage der Kanaleröffnung. Zweck der Schleuse war der Höhenausgleich zwischen Dahme und Havel; 2,86 Meter sind abzusteigen, aber die Schleuse war von Anfang an auch als Ausflugsziel konzipiert und angelegt. Im sogenannten Schleusenunterhaupt gab es eine Aussichtsgalerie verbunden mit dem Schleusenwirtshaus, eine Wendeltreppe führte zu einem im Hauptgebäude liegenden Festsaal mit großartiger Aussicht in das untere Bäketal, auf die Schleuse und den Teltowkanal. Am Unterhaupt befand sich darüber hinaus eine offene Galerie, mit einem in der Mittelachse der beiden Schleusenkammern sich öffnenden Durchgang, von wo aus dem staunenden Publikum die Einzelheiten des Schleusenbetriebes sichtbar wurden. Um den Ausflüglern das Anreisen so bequem wie möglich zu machen, war sie 1907 mit der Straßenbahn Großlichterfelde über Teltow und Stahnsdorf bequem zu erreichen und in unmittelbarer Nähe eröffneten mehrere Restaurantbetriebe, die sich großer Beliebtheit erfreuten. 

 

Der eigentliche Schleusenbetrieb war hochmodern, zwei Kammern konnten gleichzeitig arbeiten, innerhalb von 30 Minuten war der Schleusvorgang durchgeführt. Architektonisch und technisch diente die Kleinmachnower Schleuse später sogar dem Panama Kanal als Vorbild. 1940 wurde eine Nordschleuse angebaut, die die Schleusung von Schwerlastschiffen ermöglichen sollte; für sie musste das Schleusenwirtshaus weichen. 1943 wurde die Nordschleuse wieder mit Kies verfüllt, um eine Katastrophe zu verhindern, sollte die Schleuse von Alliierten Bomben getroffen werden, was sie aber erstaunlicherweise nicht wurde.

 

Nach 1945 verlor die Schleuse ihre Bedeutung, der Teltowkanal trennte West-Berlin von Brandenburg bzw. Ost-Berlin und erst 1981 wurden Teile des Kanals von Westen her für den Schiffsverkehr nach West-Berlin wieder freigegeben. Die Funktionsteile hatten die Jahrzehnte der Pause erstaunlich gut überstanden und konnten fast wartungsfrei ihren Betrieb wieder aufnehmen. Nach der Wiedervereinigung war ein Ausbau des Teltowkanals und damit der Schleuse für Großmotorgüterschiffe und Schubverbände geplant, um ihn mit bis zu 185 Meter langen Schubverbänden auf dem Weg von Magdeburg nach Berlin nutzen zu können. Dies wurde aber nach längerem juristischem Tauziehen 2013 gestoppt und so präsentiert sich die Schleuse auch heute noch fast wie bei ihrer Einweihung vor über 110 Jahren. Einziger Unterschied: sie ist heute keine so große Attraktion mehr und auch die Ausflügler sind weniger geworden; zu unserem Glück!

 

Leider ist die ehemalige Fußgängerbrücke – Stand Mai 2020 - abgesperrt, die Schaukästen im überdachten Wandelgang sind nur aus der Ferne zu erahnen, das Informationszentrum geschlossen – gerne hätte man das Wunder der Technik näher betrachtet. Auf der südlichen Seite der Schleuse parkt seit einiger Zeit ein historischer Straßenbahnwagen – am Wochenden auch im Inneren zu besichtigen.

Hier bietet sich nochmals eine Einkehrmöglichkeit. Wer das nicht möchte, hält sich weiter am nördlichen Ufer gen Westen; der kleine Pfad am Wasser lässt sich gut begehen, aus der Ferne dröhnt allmählich lauter werdend die Autobahn in unsere Richtung. Wir unterqueren diese und stehen kurz darauf an den Überresten der Friedhofsbahnbrücke. Wie ihr Name schon sagt, verband sie den Südwestkirchhof in Stahnsdorf mit Wannsee. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde die Brücke gesprengt, ab 1948 war Zugverkehr nach Stahnsdorf aber wieder möglich, allerdings wurden 1963 die Gleise zur Nutzung an anderer Stelle entnommen und die Strecke danach nie wieder in Betrieb genommen. 2018 wurde dann schließlich der Überbau abgetragen und so erinnern heute nur noch die Widerlager an die S-Bahn Verbindung von Stahnsdorf nach Wannsee. 

 

Es geht vorbei an einem Campingplatz, auf dessen Areal noch heute Zeugnisse der DDR Wachanlagen zu finden sind. Von der dort ebenfalls befindlichen Kontrollbrücke der Grenzsoldaten ist allerdings nichts mehr zu sehen - auf der anderen Seite nämlich begann kurz hinter Dreilinden ein Stück - die Exklave Albrechts Teerofen. Wir befassen uns auf dem Rückweg ausführlich damit. Gleich nach dem Ende des Zauns des Campingplatzes hält man sich links auf einem Trampelpfad und gelangt zurück ans Ufer des Kanals. Nur ein kleines Stück weiter erreichen wir ein weiteres Kuriosum der Deutsch-Deutschen Teilung: die ehemalige Autobahnbrücke Berlin Wannsee – Kleinmachnow. 

Ein verschwundener Ort

Der ursprüngliche Kontrollpunkt Dreilinden und die unmittelbar anschließende Brücke über den  Teltowkanal waren Vorläufer des Checkpoint Bravo und sind bis heute ein Relikt der bis 1969 bestehenden Führung der Autobahn zwischen der AVUS und dem Berliner Ring. 1950 wurde der Kontrollpunkt angelegt. Mit dem Bau der Mauer 1961 ergab sich für die DDR das Problem, dass die Trasse vom Gebiet der DDR im Bereich Albrechts Teerofen nach West-Berlin führte, hinter dem Kanal in Dreilinden wieder auf DDR Territorium um dann in Zehlendorf zurück auf das Gebiet West-Berlins zu führen. Viel zu riskant und viel zu schwer zu kontrollieren, weshalb man 1969 kurzerhand die Autobahn Führung auf die heute noch existierende Strecke der A115 verlegte.

Von der Nordseite des Kanalwegs ist die Brücke über einen kleinen Abhang  zu erreichen, ein kurzer Abstecher lohnt sich. Die Natur erobert sich den Raum zurück, aber noch heute sieht man die  Markierungen „Pkw, Lkw, Bus“ auf dem Asphalt. Wer sich noch an die Kontrollen der DDR Grenzer erinnern kann, wird wohl, trotz all der Patina, die die Brücke inzwischen ausstrahlt, einen leichten  Schauer verspüren.    

 

Zurück am Ufer, an schönen Auen vorbei, kommen wir zur Nathanbrücke, Nummer eins von vieren kurz nacheinander. 1972 fertiggestellt, um Steinstücken und  Albrechts Teerofen über einen Korridor mit West-Berlin zu verbinden, führt sie heute von einem Parkplatz am Düppeler Forst in den südlichen Teil von Kohlhasenbrück. Brücke Nummer zwei ist eine Eisenbahnbrücke für den Regional- und Fernverkehr, Brücke Nummer drei führt die Wannseebahn über den Kanal und Brücke Nummer Vier ist die Böckmannbrücke, benannt nach dem Architekten Wilhelm Böckmann. Der heutige Bau ist von 1976, die ursprüngliche Brücke wurde – wie eigentlich alle – in den letzten Kriegstagen gesprengt.

Villen, See und noch ein Kuriosum der Teilung

Wer will kann hier abbrechen und nach der Einkehr im Biergarten der Söhnel Werft über die Böckmannbrücke zum S-Bahnhof Griebnitzsee laufen und von dort zurück oder alternativ mit dem Bus 118 über S-Bahnhof Wannsee bis Krumme Lanke. Alle anderen laufen am Ende des Biergarten noch ein Stück weiter – der Tek 00,00 wartet auf uns. Erst den Prinz-Friedrich-Leopold Kanal entlang, über die Hubertusbrücke auf die andere Seite und dann auf dem Griebnitzsee Panoramaweg bis zur Glienicker Lake. Der Weg ist wunderschön, allerdings ist im ersten Drittel ist von Panorama nicht so viel zu sehen. Später eröffnen sich wunderbare Sichtachsen auf den Griebnitzsee und die Villen an seinem Ufer, historische und modere, viele mit unfassbar großen Schiffsgaragen; eine andere Welt. Wer genau hinsieht erkennt die Villa Müller-Grote, das sogenannte Little White House – die Unterkunft Trumans während der Potsdamer Konferenz, später die Villa Urbig, das Domizil erst Churchills dann Attlees, und kurz vor Ende des Sees die Villa Herpich, Stalins Residenz. Auf unserer Tour auf der Südseite des Kanals werden wir ihnen noch sehr viel näher kommen. 

In Klein-Glienicke erreicht man eine weitere Exklave, dieses Mal DDR umgeben von West-Berliner Territorium. Denn während Jagdschloss Glienicke und der dazugehörige Park zu West-Berlin gehörten, waren Schloss Babelsberg und Klein-Glienicke Teile von Potsdam und damit der DDR. Als 1920 Groß-Berlin gegründet wurde, wurde der Gutsbezirk Klein-Glienicke Berlin zugeschlagen, der Rest der  Gemeinde blieb im Landkreis Teltow, ab 1938 gehörte man zu Potsdam. Mit dem Bau der Mauer ragte Klein-Glienicke als Sondersicherheitszone nach Zehlendorf hinein, die schmalste Stelle war von Grenze zu Grenze knapp 15 Meter. Die 500 Bewohner bekamen Passierscheine, Ortsteilfremde durften nur mit Sicherheitsbescheinigungen in die Exklave, Leitern mussten bei Androhung von hohen Strafen angeschlossen werden. Zugang zu den Häusern war nur über die Parkbrücke des Schlossparks Babelsberg möglich, die 1981, als der Teltowkanal für den Schiffsverkehr aus dem Westen freigegeben wurde, eingemauert wurde, um zu verhindern, dass Republikflüchtige auf durchfahrende Schiffe sprangen.

 

Viele edle alte und neue Villen säumen die Wege. Von den ursprünglich zehn Schweizer Häusern, im Auftrag Prinz Carls Von Preußen von Ferdinand von Arnim erbaut, sind leider nur noch vier erhalten, zwei in der Waldmüllerstraße,  je eines in der Wilhelm-Leuschner-Straße und Louis-Nathan-Allee. Die Kapelle Klein-Glienicke wurde von Reinhold Persius, Sohn des großen Ludwig Persius, erbaut.

 

Duch das Kurfürstentor an der Mövenstraße gelangen wir in den Schlosspark des Jagdschlosses - eine letzte Rast, die sich lohnt.

Jagdschloß, Park und TeK 00,00

Das Jagdschloß Glienicke geht in seinen Grundmauern auf das 17. Jahrhundert zurück. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm erwarb 1678 das zum Rittergut gewandelte Dorf Klein-Glienicke und ließ sich hier 1682-84 ein Jagdschloß errichten. Nach mehrmaligem Besitzer- und Nutzungswechsel als Lazarett, Tapetenfabrik und Waisenhaus, gelangte das Jagdschloß mit mehreren umliegenden Grundstücken 1859 in den Besitz des Prinzen Carl, der sich bereits 1824 gegenüber liegend das Schloß Glienicke als Sommersitz hatte errichten lassen. 1859-62 ließ Prinz Carl das Jagdschloß als Wohnsitz für seinen Sohn Friedrich Karl durch den Architekten Ferdinand von Arnim erweitern und im Stil des französischen Barock umgestalten sowie den Garten, vermutlich unter Mitwirkung von Peter Joseph Lenné, als englischen Landschaftspark neu anlegen.

 

1889-92 dann ließ Prinz Friedrich Leopold, Sohn des 1880 verstorbenen Friedrich Karl, das Jagdschloß samt Nebengebäuden durch die Architekten Albert Geyer und Ernst Petzholtz im historistischen Stil umfassend verändern. Vom Zweiten Weltkrieg blieb das Jagdschloß weitgehend verschont - von der Zeit danach aber nicht - die Grenzbefestigungen erlaubten den Zugang zum Schloß nur noch von der Parkseite. Das Hauptgebäude wurde 1962-64 nach Plänen des Architekten Max Taut, Bruder des großen Bruno Taut, zu einer Jugend-Begegnungsstätte umgebaut. Taut verlegte den Haupteingang in einen Glaserker an die Gartenseite des Schlosses und schuf im Inneren ein neues Treppenhaus und eine Vielzahl neuer Räume. Wirklich gelungen ist das nicht - böse Zungen behaupten das Schloß wurde " Von Taut versaut"

 

Seit 2007 wird das Jagdschloß Glienicke vom Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg genutzt und kann nicht besichtigt werden. 

Und dann ist der Tek 00,00 erreicht, der Blick schweift von der Glienicker Brücke, zu Schloss und Park Babelsberg, zu Schloss Glienicke und natürlich zum Wasserwerk im Park Babelsberg und erfreuen den müden Wanderer. Erbaut wurde das Dampfmaschinenhaus übrigens von Ludwig Persius für Wilhelm I, und ermöglichte Fürst Pückler die Gartengestaltung an der zuvor Lenné verzweifelt war. Eine Dampfmaschine drückte das Havelwasser in zwei Bassins oberhalb des Schlosses, 65PS war die Leistung und zu einem besonderen Schauspiel wurde die 40 Meter hohe Fontäne, die wie ein Geysir aus der Havel schoss.

 

Was für ein großartiges Ende dieser wundervollen aber auch sehr langen Tour, falls Sie bis hierhin in einer Etappe gelaufen sind, aber auch für alle die geteilt haben ein würdiger Abschluss eines wunderbaren Ausflugs.      

 

Von Machnower See bis Glienicker Lake circa 10 km.

Anreise: Bus 622 Haltestelle Hakeburg - Anschluß an Berlin AB Tarif nötig. Kann in Brandenburg trotz COVID-19 Maßnahmen Stand 01.Juni 2020 beim Busfahrer gekauft werden. 

Abreise: Glienicker Lake Bus 316 - Berlin B Tarif  / ab Böckmannbrücke: Bus 118 Neue Kreisstraße - Berlin B Tarif / S-Bahnhof Griebnitzsee - Berlin C- Tarif / 

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