Der Karl-August-Platz wurde 1894 in Erweiterung der Entstehung des Viertels um den Stuttgarter Platz als Kirch-, Markt- und Schmuckplatz mit Rasenstücken und Gehölzen angelegt. Die rasant wachsende Bevölkerung Berlins verlangte nach Entwicklung immer weiterer Wohngegenden: Im Stil der Zeit baute man nicht nur prächtige Jugendstilhäusern, sondern legte auch Wert darauf, die Straßenzüge durch Plätze, die der Erbauung der Bevölkerung dienen sollten, anzulegen. Im Hobrecht Plan von 1862 wurde er bereits als Platz A geführt und 1896 nach Großherzog Karl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach, dem Förder und Patron der Weimarer Klassik und einem Freund Goethes und Schillers, benannt.

 

Der Zweite Weltkrieg richtete relativ große Schäden an, dennoch hat der Karl-August-Platz sich seinen Charme bis heute erhalten können. Die Nebenstraßen sind verkehrsberuhigt, so dass man in den Caf´és und Restaurant entspannt sitzen kann; und das kaum 200 Meter von der Wilmersdorfer Strasse entfernt, die ja nun nicht gerade zu den schönsten Einkaufsstrassen der Stadt gehört. 

 

Das Publikum ist im positiven Sinne Bohemian, genussorientiert und qualitätsbewusst; Charlottenburg war nie ein Arbeiterbezirk und in dieser Tradition lebt man auch noch heute. Mittwochs & samstags ist Wochenmarkt und vor allem samstags, wenn knapp 100 Händler ihre Ware feil bieten, gibt es kaum einen schöneren Markt in Berlin. Manch Alteingesessener allerdings findet, dass der Markt inzwischen ein Gentrifizierungsmotor ist. Ein Körnchen Wahres ist wohl dran, aber ich finde ihn immer noch relativ bodenständig.       

 

Über allem wacht die Trinistaskirche mit ihrer erhabenen Backsteinfassade, deren Turm glücklicherweise im Zweiten Weltkrieg, im Gegensatz zum Kirchenschiff, kaum Schäden davon getragen hat. 

      

Charlottenburg / U2 Deutsche Oper – U7 Wilmersdorfer Straße – Bus 101 Goethestraße 

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