Seit 2001 an sieben Tagen die Woche geöffnet, ist die Victoria Bar inzwischen eine Institution des gepflegten Trinkens. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Straßenstrich an der Kurfürstenstrasse genau um die Ecke ist und, auch wenn die Postdamer Strasse sich mehr und mehr zum Galerie Hotspot entwickelt, die Gegend war ja nicht immer so; spricht also für die Qualität dessen, was sie hier tun, dass man sich schon so lange hier beheimatet.
Die Einrichtung des schlauchförmigen Raums ist stylisch, aber gemütlich – gedeckte Grün - & Brauntöne, an den Wänden hängt moderne Kunst, die Ledergarnituren sind zum Reinsinken. Und: ein wirklich großer langer Tresen mit gut 20 Plätzen – perfekt!
Das Publikum ist international, Business People und Galeristen aber auch Besucher des nahe gelegenen Varieté Wintergarten und sehr viele Stammgäste; im Schnitt eher Ü als U30. Hier geht es nicht um sehen & gesehen werden, sondern um stilvolles den-Tag-ausklingen lassen oder den Abend beenden. Auf der Karte finden sich die Klassiker wie Planter’s Punch, Whisky Sour, Daiquiri und Gimlet aber auch gute nicht alkoholische Kreationen. Wer sich nicht sicher ist lässt sich beraten – hier arbeiten einige der besten Barkeeper der Stadt. Die Drinks sind sauber gemixt, das Personal charmant, der Rahmen großstädtisch lässig ohne das posige, das man in den aktuellen Hotspots häufiger hat. Und wem zwischendurch der Sinn nach Essen steht – es gibt eine kleine Karte mit typischen Bargerichten wie Ochsenschwanzsuppe oder Club Sandwich. Ab 22:00 darf geraucht werden.
Wer mehr lernen will - an ausgewählten Sonntagen kann man die 'Schule der Trunkenheit' besuchen; an 7 Abenden für jeweils ca. 3 Stunden wird der Trinkende in die Welt der Bar-Alkoholika eingeführt.
Potsdamer Straße 102 – Schöneberg/ 030 257 59977 / Mo-So 18:30 - 03:00 / www.victoriabar.de /welcome / U1 Kurfürstenstraße - Bus M48 - Bus M85 Kurfürstenstraße
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Juliane Gassert (Montag, 27 Februar 2017 21:24)
Schön, dass die alte graue Potsdamer Strasse ein wenig aus ihrer Versunkenheit gerät.
Obwohl ich Berlin auch wegen dieser Nicht HotSpot Ecken liebe.
Und danke für diese animierend beschriebene Entdeckung einer Institution.
Charlotte@fortsetzungberlin (Montag, 27 Februar 2017 22:12)
Das stimmt aber mit dem Bau der Luxuslofts an der Genthiner und direkt neben der Zwölf Apostel Kirche wird sich diese Ecke Berlins weiter verändern. Leider nur bedingt zum Besseren.