Das Schwarze Café bekommt Konkurrenz – seit Ende 2016 hat das Benedict Berlin im Max Brown Hotel in der Uhlandstraße geöffnet. Hotelfrühstück ist ja immer so eine Sache, aber Benedict passt perfekt zum Claim von Max Brown – smart, urban, mit dem Anspruch sich als Treffpunkt für Liebhaber des lokalen Lebens und der Einheimischen zu positionieren.
Benedict ist eines der beliebtesten Restaurants in Tel Aviv und es ist nur folgerichtig das Konzept des 24 Stunden Frühstücks nun nach Berlin zu exportieren. Namensgebend sind die Eggs Benedict - pochierte Eier mit Sauce Hollandaise. Ein Gericht aus dem 19. Jahrhundert, vom New Yorker Lemuel Benedict als Anti Kater Speise erfunden. Momentan hat das Benedict bis 23:00 geöffnet, mittelfristig soll aber auch der 24-7 Rhythmus etabliert werden.
Serviert wird also Frühstück – nicht mehr und nicht weniger. Aber Frühstück der Neuzeit nicht das Aufschnitt – kalte Eier- Einerlei, das man leider anderen Ortes noch so oft serviert bekommt.
Neben den Eggs Benedict gibt es Müsli, Crêpes, Croques, French Toast, Bagel mit Avocado und Rührei, verschiedene Pancakes, auch in einer veganen Option aus Kichererbsen mit Aubergine, Tahini und Rote-Bete-Hummus, oder Omelette zum Beispiel als Bällchen mit Ziegenkäse und Spinat und natürlich die israelische Spezialität Shakshuka. Für Berlin wurden zusätzlich drei signature dishes kreiert - Eisbein-Stulle mit pochiertem Ei, ein 24 Stunden mariniertes Steak koreanischer Art und ein russisches Frühstück mit Cottage Pancakes.
Die Eier sind aus Freilandhaltung, das Fleisch kommt vom regionalen Lieferanten und gebacken wird in der hauseigenen Bäckerei. Was dazu nicht passt ist die abgepackte Butter und die abgepackte Nutella – das taugt selbst als Reminiszenz ans Hotelfrühstück nicht - und schmälert den hervorragenden Eindruck den man ansonsten bekommt. Zu jedem Gericht wird ein kleiner Salat serviert - was in Berlin aber nicht sehr gut angenommen wird - sowie eine Auswahl unterschiedlicher Brötchen, dazu Kaffee und wer will Mimosa.
Die Atmosphäre ist großstädtisch und international, der schönste Platz, wenn man zu zweit isst, ist meiner Meinung nach die Bar. Die Tische im vorderen Raum können laut und sehr hektisch werden. Denn – das ist der Nachteil: Sie können nicht reservieren. Und das führt vor allem am Wochenende teilweise zu erheblichen Wartezeiten.
Der Service ist kompetent, freundlich und behält den Überblick. Das Publikum ist heterogen - Hotelgäste, Familien und Paare aus den umliegenden Ludwigkirch- und Güntzelvierteln und die Hipster aus Neukölln, Kreuzberg und dem Osten der Stadt, die entdecken, dass West Berlin sogar über das Bikini hinaus existiert, lebt und atmet.
Wer sich nach dem Frühstück noch ein bißchen die Gegend anschauen will - direkt die um die Ecke liegt der Ludwigkirchplatz, das Zentrum einer der begehrtesten Wohnlagen Berlins.
Uhlandstraße 49 – Wilmersdorf / 030 994040997 / tgl. 07:00-23:00 / http://benedict-breakfast.de / U3–U9 Spichernstraße - U1 Uhlandstraße – Bus 249 Pariser Straße / Preise - €€
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Juliane Gassert (Mittwoch, 29 März 2017)
Liest sich nach "Place to be" oder auch "Sehnsuchtsort".....
Tolle Idee, Frühstück in aufwändigem Stil und ohne zeitliches limit.
Charlotte@fortsetzungberlin (Mittwoch, 29 März 2017 21:39)
Auf jeden Fall. Eine ganz tolle neue Location, die es sofort nach ganz oben auf die Lieblingsliste geschafft hat.
Juliane Gassert (Donnerstag, 17 August 2017 13:07)
Nun habe ich es ausprobiert.. Danke für den Tipp!
Wenngleich zur Mittagszeit etwas laut, ist das ein wirklich guter Ort....
Mühelos lässt sich hier ein Tag mit guten alten Freunden zubringen....