Im Rahmen der Berliner Food Week sind wir auf dieses Lokal aufmerksam geworden und so viel vorweg: am Ende des Abends war ich froh, dass wir den Weg in die Charlottenburger Leonhardtstraße gemacht haben. 

 

Die Karte des Restaurants ist relativ klein aber abwechslungsreich und so entschieden wir uns, anstelle des Stadtmenüs der Food-Week, lieber à-la-carte zu essen. Frisches Brot und ein feines, relativ grünes Olivenöl kamen schnell an den Tisch, dazu wählten wir einen Nero D’Avola; der unkomplizierte Sizilianer passt ja zu vielen Gelegenheiten und hat trotz seiner Fülle an Aromen auch eine feine natürliche Säure, die gut mit vielen Speisen harmoniert.        

 

Der Auberginensalat mit Burrata und Roter Beete wurde lauwarm serviert und war ein gelungener Auftakt. Die an sich etwas langweilig schmeckende Aubergine war leicht süß-sauer aromatisiert, dazu der cremige Geschmack der Burrata und das leicht erdige der Roten Beete – eine gelungene Komposition. Auch das Carpaccio der Entenbrust konnte überzeugen – zart geschnitten, auf den Punkt rosa und dazu ein schönes Gemüseconfit.      

 

Bei den Hauptgängen wählten wir Klassiker: Lasagne Bolognese und Spaghetti mit Trüffeln. Bei den vermeintlich einfachen Gerichten zeigt sich ja das ganze Können der Küche und so war es auch hier. Die Tomatensoße der Lasagne war stundenlang gekocht und dadurch entsprechend sämig, das Fleisch war von guter Qualität und die Pasta handgemacht. Auch die Spaghetti konnten überzeugen; Trüffel, Parmesan und Nudeln gingen eine leichte, cremige Liaison ein und wurden nicht, wie leider so häufig, in einer Parmesan-Butter-Soße ertränkt.          

 

Der Service ist freundlich, aufmerksam und kompetent. Der Gastraum ist schlicht, weiße Wände, Holztische und -stühle, Regale mit Weinflaschen an den Wänden und dazu ein bisschen Industriedesign – zurückhaltend und funktional aber nicht ungemütlich präsentiert sich das Bruderherz.

 

Und es sind tatsächlich Brüder die hier agieren; zwei polnische Berliner, die die mediterrane Küche lieben und ihre Passione mit ihren Gästen teilen wollen. Meiner Meinung nach gelingt ihnen das sehr gut; hier wird mit Können und Leidenschaft Gastgebertum zelebriert ohne angestrengt zu sein.      

 

Das Bruderherz ist eine schöne Entdeckung – ein Nachbarschaftsrestaurant mit Ambitionen. Mittags wird ein Lunch-Menü serviert, das preislich unter der Abendkarte liegt; das werde ich sicherlich ebenfalls bald ausprobieren.   

 

Bruderherz / Leonhardstraße 6 – Charlottenburg  /  030 – 3385 2077  / Mo – Sa 08:30- 22:00 / www.bruderherz-restaurant.de / S-Stadtbahn Charlottenburg oder Bus M49 – Bus X34 Amtsgerichtsplatz        

 

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